TIROLERIN lädt zum Interview ein

TIROLERIN

„Upgrade“, die neue Rubrik der TIROLERIN, will ein Zeichen setzten und ihre Leserinnen und ihre Leser auf eine inspirierende Reise mitnehmen und lädt Herrn Westreicher zum Interview.

 

TIROLERIN: Warum beschäftigen Sie sich mit der Zukunft im alpinen Tourismus?

Der Tourismus ist für Tirol ein wichtiger Wirtschaftszweig. Er trägt wesentlich zum Wohlstand der Tiroler Bevölkerung bei. Der Tourismus ermöglicht auch den Bewohnerinnen und Bewohnern Tirols Freizeitangebote, die es so sonst wohl nicht gäbe. Sich mit der Zukunft auseinanderzusetzen, ist für die meisten Regionen Tirols lebensnotwendig. In meiner täglichen Arbeit begleite ich Unternehmerfamilien im Tourismus bei der Gestaltung ihrer Strategie und der Nachfolge. Zudem unterstütze ich Gemeinden in der Standortentwicklung – alles Themen, die eine Beschäftigung mit der Zukunft erfordern.

Wie kann man den Gast in Zukunft begeistern? Inwieweit verändern sich die Bedürfnisse unserer Gäste? 

Der Volksmund weiß, dass der Wurm dem Fisch und nicht dem Angler schmecken soll. Ich bin überzeugt, dass wir den Gast in Tirol nur begeistern können, wenn wir seine Bedürfnisse bestmöglich erfüllen. Daran müssen wir die touristischen Leistungen der Unternehmen und Regionen konsequent ausrichten. Ich beschäftige mich unter  anderem mit der Analyse der Generationen Baby Boomer, X, Y und Z in den Herkunftsländern, um herauszufinden, wie sich Gästebedürfnisse entwickeln.

Wie sieht das Alpenhotel der Zukunft aus?

Ganz generell: Das Hotel der Zukunft ist auf die Bedürfnisse einer beziehungsweise einiger weniger Zielgruppen ausgerichtet. Zudem ist das Hotel groß genug, damit ein Sowohl-als-auch von Hotel und Familienleben der Hoteliers besser möglich ist. Nicht zuletzt schafft es ein inspirierendes Spannungsfeld zwischen alpiner Tradition und urbaner Moderne.

Was muss die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter der Zukunft können?

Die Mitarbeitenden der Zukunft sind sozialkompetente Gastgeberinnen und Gastgeber. In der Beherbergung, der Gastronomie und Betreuung erbringen sie auf den Gast individuell zugeschnittene Spitzenleistungen. Dabei werden sie von digitalen Helfern und Robotern unterstützt und entlastet.

In welcher Form müssen Hotels und Regionen zusammenspielen, um Innovationen zu generieren?

Für dieses Zusammenspiel würde ich weitere Leistungsträgerinnen und Leistungsträger ergänzen, beispielweise Landwirtschaft, Dienstleisterinnen und Dienstleister, Bergbahnen. Die hohe Kunst ist es, sowohl heute als auch morgen erfolgreich zu sein. Das bestehende Angebot müssen wir laufend verbessern und zukunftsfähige, neue Erlebnisse für den Gast entwickeln. Für Tirol wäre das Produkt von heute der Winter und das Frühjahr, der Sommer und der Herbst sind die Produkte von morgen. Mit zunehmenden Protesten gegen den Tourismus erscheint mir die Einbindung insbesondere der lokalen Bevölkerung und der Gäste in die Entwicklung von Innovationen sinnvoll. Ein aufwendiger und lohnender Prozess! Er steigert unsere Identifikation mit dem Tourismus und die Chance auf die Umsetzung von Zukunftsprojekten.

Wie kann Tirol seine Rolle als eines der beliebtesten Urlaubsziele der Alpen auch in Zukunft bewahren? Welche Standortvorteile gibt es?

Indem sich der Tiroler Tourismus nachhaltig – also ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich – stetig weiterentwickelt. Als zukunftsfähige Standortvorteile zeigen sich aus meiner langjährigen Praxis leicht erreichbare, ganzjährige und sichere Erlebnisse für eine zunehmend alternde Gesellschaft.

Das Interview und weitere Details zum „Upgrade“ finden Sie hier

und in der Oktoberausgabe der TIROLERIN.